Fluoridlacke sind hochkonzentrierte Fluoridpräparate. Die Anwendung gehört in die Hand des Zahnarztes. Infolge der Adhäsion des Lackes an der Zahnoberfläche kann der Wirkstoff über längere Zeiträume an der Zahnoberfläche reagieren. Die Anwendung erfolgt im Rahmen der Individualprophylaxe zwei- bis mehrmals jährlich, je nach Kariesrisiko. Pro Sitzung werden bis zu 1 ml Lack unter relativer Trockenlegung aufgetragen. Die Lösung wird in den gleichen Intervallen mit einem Wattepellet auf die Zahnflächen aufgebracht.
Der kariespräventive Effekt der Lackanwendung liegt, unabhängig von der Anwendung fluoridierter Zahnpaste, bei ca. 40-50%.
Fluoridlacke erlangen angesichts demografischer Veränderungen und der steigenden Anzahl bezahnter Senioren zunehmend auch Bedeutung in der Wurzelkariesprophylaxe. Darüber hinaus können sie zur Behandlung sensibler freiliegender Zahnhälse angewendet werden.
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