In den Industrieländern leiden etwa 5–15 % der Erwachsenen an pathologisch hoher Zahnbehandlungsangst. Rund 3 % meiden den Zahnarztbesuch gänzlich. Die Betroffenen leiden an schweren zahnmedizinischen Folgeerkrankungen und deren psychosozialen Auswirkungen. In vielen Fällen weisen Zahnbehandlungsphobiker weitere psychische Störungen auf. Dies veranlasste dazu, die Verbreitung der Zahnbehandlungsangst im psychosomatischen Patientenkollektiv zu ermitteln.
Schlussfolgerung: Zahnbehandlungsangst ist ein häufiges Begleitsymptom einzelner psychischer Grunderkrankungen. Besonders bei Patienten, bei denen ein erhöhtes Risiko vorliegt, sollten Zahnbehandlungsängste erfragt werden, um deren Früherkennung zu verbessern und eine Therapie einzuleiten.
Differenzialdiagnosen von Angststörungen | |
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Somatische Störungen | je nach
führenden Symptomen, Unruhe, Schwindel, Übelkeit, Herzrasen, u.a. Lassen Sie bei Ihrem Hausarzt organische Ursachen für Angststörung ausschließen (z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Herzerkrankungen,...) |
Panikstörung | abgrenzbare, kürzere Angstattacken, oft mit Agoraphobie (ausgeprägtes Vermeidungsverhalten). |
Soziale Phobie | Angstattacken in sozialen Situationen, typisches Symptom bei Zahnbehandlungsangst sind Schamgefühle und sozialer Rückzug |
Somatoforme und hypochondrische Störung | Körperbeschwerden sind dominant. Bei hypochondrischer Störung außerdem beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer schweren fortschreitenden Erkrankung zu leiden – und dies trotz wiederholten negativen Untersuchungsbefunden. |
Zwangsstörung | Die Patienten sehen ihre Zwangsgedanken typischerweise als unsinnig an, meist bestehen auch Handlungszwänge wie Kontroll- oder Waschzwänge. |
Depression | Die depressive Verstimmung ist das Hauptsymptom, oft mit Anhedonie verbunden, also der Unfähigkeit, wie gewohnt Freude zu empfinden. |
Angst und Depression gemischt | Weder Angst noch Depression überwiegen eindeutig, beide sind nur mäßig ausgeprägt. |