VERHALTENSTHERAPIE | konkrete Übungen und Gespräche im Wechsel; störendes Verhalten soll "verlernt" werden | Angst, Zwang, Eßstörungen, Schlafstörungen, Streß, Schmerz | ca. 10 bis 40 Std. | wissenschaftlich belegt, Kassen finanzieren bis zu 80 Stunden
REIZÜBERFLUTUNG | Patient wird ihn ängstigenden Situationen massiv ausgesetzt und an diese "gewöhnt"; Unterbrechung des Vermeidungsverhaltens | Angst (z. B. Tierphobien), Zwang | oft mehrere Stunden am Tag über 1 bis 2 Wochen | oft im Rahmen einer Verhaltenstherapie; Kritik: Das zugrunde liegende Problem wird nicht behandelt. Von den Kassen anerkannt
GESPRÄCHSPSYCHOTHERAPIE | Ziel: Übereinstimmung von Selbstkonzept und Verhalten. Der Therapeut akzeptiert den Klienten und wertet nicht | Krisenintervention, Partner- und Familienprobleme, Neurosen | meist 10 bis 60 Stunden | von den Kassen (noch) nicht anerkannt
(SYSTEMISCHE) FAMILIENTHERAPIE | Aussprache und Diskussion von Problemen mit allen Beteiligten, Moderation durch Therapeuten | Eltern-Kind-Probleme, Sucht, familiär bedingter Streß | meist 10 bis 30 Stunden | Theorie: Das gesamte (Familien-)System verursacht die Störung
ANALYTISCHE PSYCHOTHERAPIE | Zugang zu unbewussten Störfaktoren durch freies Assoziieren von Gefühlen, Träumen und Erinnerungen. Therapeut bleibt im Hintergrund, stellt evtl. Zwischenfragen, deutet ggf. das Gesagte | Neurosen, psychosomatische Störungen, Depressionen | bis zu mehreren 100 Stunden | Kassen finanzieren bis zu 300 Stunden
FOKALTHERAPIE | Sonderform analytischer Therapien, nur ein Thema, begrenzte Stundenzahl, begrenzte Zielsetzung | klar umgrenzte Konflikte | ca. 6 bis 60 Std. | wissenschaftlich anerkannt, Kassen zahlen
HYPNOTHERAPIE | In Hypnose bekommt der Patient Zugang zu seinem Unbewussten. Der Therapeut regt Verhaltensänderung durch Suggestionen an | Streß, Angst, Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden | meist zwischen 1 und 80 Std. | Voraussetzungen: erfahrener Therapeut, körperliche Untersuchung, Hypnotisierbarkeit
TRANSAKTIONSANALYSE | Unter anderem wird der unbewusste Lebensplan des Klienten analysiert | Neurosen, Ängste, Depressionen, Sucht | ca. 5 bis 50 Std.
PSYCHODRAMA | Darstellung von Problemen als (Theater-)Szene. Die Patienten übernehmen verschiedene Rollen | Kontaktstörungen, mangelndes Selbstbewußtsein | variabel | meist als Gruppentherapie
GESTALTTHERAPIE | In Gesprächen, Rollenspielen und Körperübungen sollen (störende) Bedürfnisse erkannt und angemessen befriedigt werden | psychosomatische Störungen, Sucht | ca. 20 bis 100 Stunden
EMDR (EYE MOVEMENT DESENSITIZATION AND REPROCESSING) | Löschung traumatischer (belastender) Erinnerungen durch spezielle rhythmische Augenbewegungen | Beschwerden nach belastenden Erlebnissen (z. B. Unfall, Mißbrauch, Katastrophen) | 1 bis 3 Sitzungen à 90 Minuten | noch keine wissenschaftliche Erklärung, aber ernstzunehmende Erfolgsmeldungen
NLP | "Umprogrammieren" von störenden Gedanken | Ängste, Streß, Krisenintervention | oft als Seminar | wissenschaftlich umstritten
POSITIVE THERAPIE | Umdeuten von Konflikten als positiv für das Leben des Klienten. Therapeut als optimistisches Vorbild | Streß, Eßstörungen, berufliche Krisen, Beziehungsstörungen | ab 15 Sitzungen | meist als Gruppen-, Paar- oder Familientherapie
FELDENKRAISMETHODE | Durch bewußte neue Bewegungen soll der Patient seinen Körper neu wahrnehmen und seinen eigenen (gesunden) Rhythmus finden | Rehabilitation bei Krankheiten, die die Bewegungsfähigkeit einschränken, Schmerzen, Streß
HAKOMI-THERAPIE | Therapeut berührt Körperregionen, in denen sich Spannungen oder Probleme ausdrücken | psychosomatische Beschwerden, Streß | 3 Monate bis 2 Jahre | nicht geeignet bei schweren seelischen Störungen
REIKI | Therapeut legt seine Hände ruhig auf zwölf bis 20 Körperstellen und will so Energien übertragen | keine nähere Spezifizierung | oft in 2- bis 3tägigen Gruppensitzungen | zur Behandlung von schweren seelischen Störungen ungeeignet
KUNST- UND MUSIKTHERAPIE | Probleme werden durch künstlerische Tätigkeit ausgedrückt und bewußtgemacht | mangelndes Selbstbewußtsein, Streß, Eßstörungen, Sucht | mehrere Stunden | oft im Rahmen einer stationären Behandlung als Teil eines Therapiekonzepts
AUTOGENES TRAINING | Entspannung durch Selbstsuggestion von Wärme und Schweregefühl | Streß, Angst | etwa 6 bis 10 Stunden zum Erlernen der Technik | häufiges Hilfsmittel bei verschiedenen Therapieformen
PRIMÄRTHERAPIE ("URSCHREITHERAPIE") | Patienten berichten über Erlebnisse aus ihrer Kindheit und verstärken negative Gefühle durch lautes Schreien und Weinen | alle Probleme, die angeblich durch unbewältigte negative Kindheitserlebnisse ausgelöst werden | 2- bis 3wöchige Intensivphase in der Gruppe, danach weitere wöchentl. Gruppensitzungen | sollte nur im Rahmen einer umfassenden Therapie eingesetzt werden, wissenschaftlich nicht fundiert