Was ist Angst?
Was ist Angst eigentlich? Nichts anderes als das Signal oder die gedankliche
Vorwegnahme einer Gefahr, gegenüber der sich der Mensch hilflos fühlt. Er
reagiert deswegen mit Erregung. Angst kann sich ebenso körperlich wie gedanklich
äußern; im einen Fall führt sie zu Spannungsgefühlen, Schweißausbrüchen, Kopf-
oder Bauchschmerzen, im anderen zu innerer Anspannung, Schlaflosigkeit oder
Konzentrationsschwierigkeiten. Ist die Gefahr vorüber, z. B. der Zahnarzttermin
abgesagt, sinkt die Erregung wieder. Die Anspannung im Körper lässt nach. Bis
zur Begegnung mit dem nächsten Angstmacher.
In seltenen Fällen wird diese Erregung als "Kick", als Lustangst, erlebt - im
Allgemeinen aber als unangenehm. Deswegen entwickelt der Mensch
Abwehrstrategien. Im einfachsten Fall, indem er Umstände, die ihm Angst machen,
vermeidet. Wenn das nicht geht, lernt er gewöhnlich, mit der Situation
zurechtzukommen - und sehr oft sogar, sie so zu beherrschen, dass sie keine
Angst mehr auslöst.
ANGST ...
- Ein normales Gefühl wie Wut, Trauer, Freude
- Tritt auf in real gefährlichen Situationen oder in Situationen, die als
gefährlich, bedrohlich oder unkontrollierbar eingeschätzt werden
- Ist ein natürliches und im Organismus biologisch festgelegtes Gefühl und daher
nicht gefährlich
- Gehört zur normalen Entwicklung, z. B. das Fremdeln bei Kleinkindern und
tritt auch bei vielen Tieren
- Angst äußert sich unterschiedlich! Angstreaktionen sind individuell verschieden und abhängig von der Situation, z. B.: ängstliche Anspannung
vor Prüfungen; ängstliche Irritationen bei unbekannten Geräuschen in der Nacht.
- Es gibt andauernde ängstliche Stimmungen oder Sorgen.
- Es gibt plötzlich auftretende starke Angstgefühle.
- Körperliche Reaktionen von Angst können sein: Herzrasen, Zittern,
Beklemmungen,..
- Angst hat verschiedene Gründe - Körperliche oder bestimmte seelische Erkrankungen.
Warum entwickeln Menschen Angst?
- Angst ist sinnvoll und notwendig als entwicklungsgeschichtlich erlernte Reaktion mit hohem Überlebenswert.
- Vorbereitung des Körpers auf Kampf- oder Fluchtreaktion.
- Steuerung durch das autonome Nervensystem z. B. Hypothalamus,
Hypophyse sowie
Sympathikus und Parasympathikus mittels elektrischer Nervenimpulse und Hormone.
- Kampf-Flucht-Reaktion
Bei Bedrohung oder starkem Stress erfolgt eine parasympathisch gesteuerte
„Schreckminute” zur Gefahreneinschätzung, dann die sympathisch gesteuerte
Aktivierung und
anschließend
die parasympathisch gesteuerte Entspannung des Körpers
- Angst ist ein Alarmsignal und erhöht die allgemeine Aufmerksamkeit, z. B. bei
Auftreten gefährlicher Situationen