Zähne übernehmen in unserem Leben wichtige Funktionen. Daran erinnert uns der Tag der Zahngesundheit, zudem spüren wir das täglich. Bei der Nahrungsaufnahme ebenso wie beim Lächeln, das durch schöne Zähne noch schmeichelhafter wirkt.
Eltern, die Angst vor einem Zahnarztbesuch haben, sollten ihre Kinder nicht in die Praxis begleiten, sondern dafür lieber einen Ersatz suchen.
Einige Menschen möchten ihre Zähne jedoch am liebsten vor den Blicken anderer verstecken. Der Grund: Zahnarztphobie. Laut Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Zahnbehandlungsphobie leben in Deutschland rund fünf Millionen Menschen mit extremer Angst vor einer Zahnarztbehandlung. Ein Praxisbesuch käme für sie einem Albtraum gleich.
Der Zahnarzt und Psychotherapeut Alexander Pirk kennt diese Problematik nur zu gut. Pirk hat sich in seiner Berliner Praxis auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert. Er weiß: „Phobiepatienten sind im Schnitt seit zehn Jahren nicht mehr beim Zahnarzt gewesen.“ Dementsprechend fortgeschritten ist meist der Verfall in der Mundhöhle der Patienten, wenn sie zum ersten Mal bei ihm in der Praxis erscheinen: abgebrochene Zähne, starker Mundgeruch, fortgeschrittene Parodontose. Warum Phobiker den Zahnarzt meiden, beschreibt der 53-Jährige so: „Zu den klassischen Befürchtungen der Angstpatienten gehören die Furcht vor Schmerzen, die Scham vor dem Zeigen der schlechten Zähne und die Angst vor Vorwürfen, warum man nicht schon früher in der Praxis erschienen sei.“
(…)
Die Entwicklung einer Zahnarztphobie liegt oft in Kindheitserfahrungen begründet. Dabei müssen es gar nicht eigene schlechte Erfahrungen beim Zahnarzt sein, die eine spätere Phobie auslösen. Pirk: „Eltern, die selbst Angst vor dem Zahnarzt haben, versuchen diese in der Regel vor ihren Kindern zu verbergen. Aber Kinder haben fantastische Sensoren. Sie spüren instinktiv die Angespanntheit und Nervosität der Eltern und übernehmen ungewollt deren Zahnarztangst.“ Der Berliner Phobieexperte rät von Angst betroffenen Eltern, lieber nicht selbst das Kind zu begleiten, sondern beispielsweise angstfreie Großeltern oder eine andere nahestehende Person mitzuschicken. Sein Rat gilt insbesondere angstbesetzten Vätern. „Untersuchungen haben gezeigt, dass die Väter in diesem Fall eine stärkere Vorbildfunktion einnehmen als die Mütter. Väter mit Angst vor dem Zahnarzt sollten deshalb lieber nicht den Helden spielen wollen und zu Hause bleiben.“
http://www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-Angst-vor-dem-Zahnarzt-_arid,950904.html
Stiftung Warentest Sonderheft Zähne 2005
Unter „Zahnarzt”, „Berlin”
und „Angst” finden sich bei Google zum Beispiel nützliche
Internetseiten. Ergebnisse brachte auch die Eingabe der Therapiemethoden
„Hypnose” und „Vollnarkose”- eine eher seltene Fragestellung für
Zahnpatienten, die auch die Ausnahme bleiben sollte (siehe Seiten 102,
103).
Ein sehr umfangreiches Informations- und Behandlungsangebot präsentiert
zum Beispiel eine Praxisgemeinschaft in Berlin (www.aubacke.de). Hier wird
Angstpatienten eine Kombination von Zahnsanierung in Vollnarkose und
eine Kurzzeit-Psychotherapie gegen die Angst angeboten. Es gibt eine
ausführliche Beschreibung der Therapie und allgemeine Informationen zur
Zahnarzt-Angst.
Süddeutsche Zeitung
Internet: Homepage hilft "Angstpatienten"
Haben Sie Patienten, die sich aus Panik regelmäßig vor der Untersuchung drücken? Dann sollten Sie ihnen mal den Blick auf eine Website empfehlen, die speziell für Angstpatienten angeboten wird. Große und kleine "Angsthasen" finden auf www.gutezaehne.de Hilfe gegen ihr Unbehagen. Mediziner eines Berliner Ärztehauses haben sich zusammengeschlossen, um bei der Bekämpfung von Zahnarzt-Angst Hilfestellung zu leisten. Ihre "Aubacke"-Therapie ist eine Kurzzeittherapie, die Langzeiterfolge verspricht. Doch müssen Zahnarztgeschädigte nicht sofort eine Termin in Berlin vereinbaren - die Internetseite bietet Tipps und Tricks, wie Patienten ihre eigene Gefühlswelt in Eigeninitiative in den Griff bekommen können. Zusätzlich erfährt der Zahnarztfürchtende alles über die unterschiedlichen Behandlungsmethoden und -geräte sowie über Medikamente und Narkosen. Um das Bild eines Zahnarztbesuches zu komplettieren, besteht die Möglichkeit, sich die unterschiedlichen Laute einzelner Bohrer anzuhören, um sich schon einmal mit der Geräuschkulisse einer Zahnarztpraxis vertraut zu machen.
"Geräusche in der Zahnheilkunde machen oft Angst. Zur Vorbereitung auf einen Zahnarztbesuch kann es angstmindernd wirken, sich in entspannter Atmosphäre mit diesen Geräuschen auseinander zu setzen", meint der Berliner Zahnarzt Alexander Pirk auf seiner Webseite in der Rubrik "Geräusche in der Zahnmedizin". Dort hat er die Klänge von verschiedenen Bohrern und Geräten gesammelt.
Zu hören sind unter anderem Rosen- und Turbinenbohrer in den
Betriebsarten langsam und schnell, Sauger, Zahnklopfen und
Zahnsteinentfernung. Benutzer mit Soundkarte können die Geräusche im
mp3-Format von der Seite laden. Wer noch kein Abspielgerät auf seinem
Computer installiert hat, kann es per Mausklick ebenfalls auf die
Festplatte holen.
GENIOS.de
Es handelt sich um ein medizinisches Phänomen, heißt "Oralphobie" und beschreibt die Angst des Patienten vor dem Zahnarzt. Zehn Prozent der Bevölkerung sind betroffen.....
"Drüber reden!", rät der Berliner Zahnarzt und Psychotherapeut Alexander Pirk, der sich auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert hat: "Oft schafft schon alleine das Gespräch Vertrauen und Ermutigung, sich einer kleineren Angstsituation auszusetzen."
Die Angst vor der Angst erzeugt dann einen Kreislauf, dem man nur noch mit professioneller Hilfe entkommt. Wo das "ganz normale" Unbehagen vor Bohrer und Zange endet und die krankhafte "Dentalphobie" beginnt, ist in jedem einzelnen Fall unterschiedlich. Allgemein aber bezeichnen Psychologen Ängste dann als behandlungsbedürftig, wenn sie das Alltagsleben sehr beeinträchtigen und starkes Leiden verursachen. Wenn jemand jahrelang nicht zum Zahnarzt geht, dabei aber keinerlei Probleme mit ihren bestens gepflegten Zähnen hat, würde der Zahnarzt und Psychotherapeut Pirk das vielleicht unvernünftig, nicht aber krankhaft nennen. Auf seiner Homepage "www.gutezaehne.de" bietet er einen Selbsttest zum Thema Dentalphobie an.