Amalgamfüllungen bestehen etwa zur Hälfte aus Quecksilber und Metallpulver. Quecksilber ist ein grundsätzlich für den Menschen giftig und schädlich für die Umwelt. Bei Raumtemperatur liegt es im flüssigen Zustand vor, aber auf Grund seines niedrigen Siedepunktes geht es leicht in einen gasförmigen Zustand über. Diese Quecksilber-Dämpfe gelangen vor allem über die Lunge in den Körper und werden im zentralen Nervensystem sowie in der Niere eingelagert, wo sie ihre toxische Wirkung entfalten. Bei einer chronischen Quecksilber-Exposition kommt es zu Mattigkeit, Schwindel, Schlaflosigkeit, Gedächtnisschwund, Abfall der Konzentrationsfähigkeit, Übererregbarkeit, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Zittern, Haarausfall und Depressionen.
Bei Menschen mit Amalgamfüllungen lassen sich mehr Quecksilberverbindungen in den Körperorganen nachweisen. Das Schwermetall Quecksilber kann zu unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerz und Gedächtnisschwäche führen. Es reichert sich in hohem Maß im Nervensystem, in Niere und Leber an. Dann drohen etwa Sehstörungen und Lähmungen.
Ob auch Amalgam solche schweren Symptome hervorruft, ist allerdings umstritten. Tatsächlich verdoppelt sich bei Amalgamträgern der durchschnittliche Quecksilbergehalt im Blut. "Amalgam trägt messbar zur Quecksilberbelastung im Menschen bei" - so das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Am 31.3. 1995 hat das o. g. Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte (Nachfolger des
Bundesgesundheitsamtes) die Verwendung von Amalgam
insbesondere bei Schwangeren, Stillenden und
Kleinkindern eingeschränkt.
Es muss seitdem auf mögliche Beeinträchtigungen hingewiesen
werden. Amalgam darf nur noch verwendet werden, wenn keine
andere Methode angezeigt erscheint und "andere
Restaurationstechniken nicht in Frage kommen".
Die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten für Amalgamalternativen (Komposit, Inlay) allerdings nur, wenn eine echte Quecksilberallergie oder eine Nierenschwäche vorliegt.
In einer aktuellen wissenschaftlichen Veröffentlichung kommen die Forscher aus dem Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Freiburg zu dem Ergebnis, dass Quecksilber eine ursächliche Bedeutung bei der Alzheimer-Erkrankung zukommen kann. Die Forscher fanden in der von der Landesbank Baden-Württemberg, Stiftung Umwelt und Gesundheit geförderten Arbeit heraus, dass es besondere Empfindlichkeiten gibt, die mit einer unterschiedlichen Quecksilberentgiftungskapazität zusammenhängen.
Mit Amalgam sind einfache, billige und schnelle Füllungen
möglich. Amalgamfüllungen weisen eine
gute Bruch- und Druckfestigkeit auf und haben eine relativ lange
Haltbarkeit.
Die Nachteile sind hingegen neben der Quecksilberbelastung
Beim Legen einer Füllung und später beim Kauen, wird
etwas von dem im Amalgam vorhandenen Quecksilbers frei,
welches durch erhöhte Werte im Speichel nachweisbar ist. Das Maß dieser Belastung
kann mit fischreicher Ernährung verglichen werden und
liegt meist unter den gesetzlichen Grenzwerten.
Es ist bislang kein endgültiger Beweis dafür erbracht
worden, dass hierdurch gesundheitliche Schäden verursacht werden. Die Verwendung von Amalgam ist jedoch aus diesen
Gründen rückläufig.
Es ist grundsätzlich einem jedem selber überlassen, wie er mit
dem Material Amalgam verfährt. Bereits gelegte, technisch
einwandfreie Füllungen, die keine Verfärbung des Zahns
indizieren, geben keinen Anlass zur Entfernung.
Aus Dentalamalgam gefertigte Restaurationen gelten im allgemeinen als unbedenklich. Allerdings besteht in einigen seltenen Fällen die Möglichkeit, dass Bestandteile von Amalgam oder sonstigen Materialien lokale Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen hervorrufen. Allerdings ist bislang kein endgültiger Beweis dafür erbracht worden, dass dies zu gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen führt.
Das Quecksilber kann zusammen mit dem übrigen Praxisabfall in die Umwelt gelangen und so erhebliche Belastungen verursachen. Spezialausrüstungen ermöglichen das getrennte Sammeln der beim Legen und Entfernen von Amalgamfüllungen entstehenden metallischen Abfälle. Für das sachgerechte Entsorgen und Wiederaufbereiten dieser Abfallstoffe stehen moderne Technologien zur Verfügung.
All dies trägt zur Reduzierung der Umweltbelastung bei. Ein weiteres Umweltproblem verursacht Quecksilber aus Krematorien.
Erklärung des Weltzahnärzteverbandes (FDI) zum Füllungswerkstoff Amalgam 2011 Kanada
Ihr Hausarzt kann prüfen, ob Ihre Beschwerden nicht von einer anderen Erkrankung herrühren. . Mit einem Urin- oder Bluttest kann der Arzt auch Ihre Quecksilberbelastung ermitteln. Bei einer nachgewiesenen Allergie gegen Amalgam-Inhaltsstoffe übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten einer Sanierung mit Kompositfüllungen. Eine Entgiftung mit Chelatbildnern, z.B. EDTA, DMPS oder DMSA, nach der Amalgamsanierung ist umstritten und wird finanziell von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Patientenberatung
Allergien, Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen - viele Menschen glauben, dass Amalgam-Füllungen ihren Körper schleichend vergiften.
Im Wissensspiel «Trivial Pursuit» ist die Frage enthalten: «Welche Legierung sollte man tunlichst aus seiner Mundhöhle entfernen lassen?». Die kartenumseitige Antwort lautet «Amalgam».
Im Vergleich fanden sich jedoch weder im Blut noch im Urin der Patienten mit "Amalgam-Problemen" höhere Quecksilberkonzentrationen. Deutliche Unterschiede stellten Forscher dagegen bei den psychiatrischen Befunden fest. Vor allem Depressionen und Angsterkrankungen traten bei den Amalgam-Patienten häufiger auf.
Psychologen raten, Quecksilber-Konzentrationen nicht routinemäßig zu bestimmen. Auch den Allergietest sollte man nur durchführen, wenn an der Mundschleimhaut Veränderungen anzutreffen sind. Viele Patienten erleichtert es schon sehr, wenn sie spüren, dass ihre Beschwerden ernst genommen. werden.
Amalgam ist als Füllmaterial seit über 100 Jahren weit verbreitet. Da Amalgam eine Legierung aus dem giftigen Schwermetall Quecksilber und Silber sowie anderen Metallen ist, wird befürchtet, dass bei einer Freisetzung von Quecksilber im Mundraum gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorgerufen werden. Hierüber hat sich eine hartnäckige Debatte entwickelt. Dabei spielen nicht nur wissenschaftliche, sondern auch finanzielle Aspekte eine Rolle sowie Verfügbarkeit und Risiken von Alternativmaterialien.
Eine akute Quecksilbervergiftung offenbart sich in Magen- und Darmschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Nierenschädigung. Die tödliche Dosis beträgt bei anorganischen Quecksilbersalzen (z.B. Sublimat) bei ca. 200 mg. Quecksilber wirkt als Zell- und Zellflüssigkeitsgift: Es schädigt u.a. die Zellmembranen, wichtige Proteine und blockiert viele Enzymsysteme. Nieren und Nervensystem sind besonders gefährdet.
Quecksilber reichert sich besonders in bestimmten Organen an, u. a. im Verdauungstrakt, in Haut und Haaren, in Speichel- und Schweißdrüsen, in der Schilddrüse, in der Leber, der Bauchspeicheldrüse und den Nieren und im Gehirn. In bestimmten Hirnbereichen kann Quecksilber über Jahrzehnte gespeichert werden. Quecksilber wird u.a. durch den Urin ausgeschieden
Eine chronischen Quecksilbervergiftung tritt im Gegensatz zur akuten Vergiftung erst nach einem längerem Zeitraum auf. Anzeichen einer chronischen Vergiftung sind vielfältig:
Diese Symptome treten auch bei vielen anderen Krankheitsbildern auf, weshalb es schwierig ist, sie eindeutig dem Quecksilber zuzuschreiben. Eine chronische Quecksilbervergiftung ist nur schwer zu erkennen, weil sie nur allmählich und oft unbemerkt schleichend auftritt und selten Schmerzen erzeugt. Auch ein Blut- oder Urintest ist nur bedingt aussagefähig, da chronisch aufgenommene Schwermetalle nicht frei im Körper zirkulieren, sondern im Gewebe gebunden vorliegen.
Das Depot-Quecksilber kann am ehesten mit einem Mobilisationstest, etwa mit dem Medikament DMPS (2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat), nachgewiesen werden.
Allergien haben entgegen landläufiger Meinung nichts mit den giftigen Wirkungen des Quecksilbers zu tun.
Solche Allergien lassen sich mit Hauttests nachweisen; liegt ein positiver Allergietest auf Quecksilberallergie vor, sollten ggf. Amalgamfüllungen ersetzt werden, wofür die Krankenkassen in der Regel aufkommen.
Alle Menschen unterliegen einer natürlichen Belastung durch Quecksilber, das über Atemluft und Nahrung aufgenommen wird. Diese Menge hat sich durch Zivilisationseinflüsse, insbesondere in den letzten Jahrzehnten, laufend erhöht. Hierzu tragen in den Abfall gelangte Batterien, Medikamente, Desinfektionsmittel, Holzschutzmittel, industrielle Zwischenprodukte und natürlich auch Abfälle aus Zahnarztpraxen bei. Auch wenn in letzter Zeit Quecksilber etwa bei Batterien selten benutzt wird und mehr quecksilberhaltige Abfälle z. b. aus der Zahnarztpraxis als Sondermüll behandelt werden, gelangt immer noch eine stetige Menge über das Grundwasser in die Nahrungskette.
Wie lässt sich eine durch Zahnfüllungen oder anders entstandene Quecksilberbelastung wieder abbauen? Da nach längerer Belastung das meiste Quecksilber im Körper nicht frei zirkuliert, sondern in Depots angereichert ist, genügt es nicht, Amalgam aus dem Mund zu entfernen und zu warten, bis in Blut und Urin kein Quecksilber mehr nachgewiesen werden kann. Zur Mobilisierung und Ausleitung von deponiertem Quecksilber sind zum einen die Metalle Zink und vor allem Selen geeignet; Personen mit hohem Selenspiegel zeigen signifikant weniger Symptome einer chronischen Quecksilbervergiftung als solche mit niedrigen Selenwerten. Mit den Chemikalien 2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat und Dimercaptobernsteinsäure kann sowohl in einem Mobilisationstest eine chronische Quecksilberbelastung festgestellt werden als auch gezielt ausgeleitet werden. Allerdings werden dabei auch notwendige Metalle mit ausgeschwemmt.
Im Durchschnitt trägt jeder Deutsche zwölf Amalgamfüllungen im
Mund, dies sind ca. drei bis vier Gramm Quecksilber. Bedenkt man,
dass die meisten anderen Füllmaterialien um ein Vielfaches höhere
Kosten verursachen, so ahnt man die gewaltigen wirtschaftlichen
Auswirkungen eines Verzichts auf Amalgam.
So schätzt man die Kosten für den Austausch aller Amalgamfüllungen
in Deutschland auf ca. 75 Milliarden Euro.
Inzwischen leugnet kaum jemand mögliche Gefahren, die vom Amalgam ausgehen könnten und auch Regierung und Verwaltung können sich den Erkenntnissen immer weniger entziehen.
Einige Urteile aus deutschen Gerichten: Zwischen Oktober 1993 bis 1996 lagen der Frankfurter Staatsanwaltschaft Hunderte Strafanzeigen wegen Gesundheitsschäden durch Amalgam vor. Im Dezember 1993 war die Degussa (Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt), in Deutschland bis dahin führender Amalgamhersteller, aus der Produktion ausgestiegen, nachdem kurz zuvor der Münchner Rechtsmediziner Prof. G. Drasch eine durch die Degussa finanzierte Studie über die Quecksilberbelastung von toten Feten und am „plötzlichen Kindstod” gestorbenen Babys im Bundesgesundheitsamt vorgestellt hatte. Bei Untersuchungen entsprachen die hohen Quecksilbermengen der Feten und Babys der Anzahl an Amalgamfüllungen der Mütter. 1994 stellten auch die Firmen Heraeus und Procter & Gamble die Amalgamproduktion ein.
In Japan verwenden die Zahnärzte seit 1982 kein Amalgam mehr, da alternative Füllungsmaterialien existieren. In der Sowjetunion wurde Amalgam bereits 1975 verboten. In Skandinavien wird empfohlen, kein Amalgam zu verwenden. In den USA lassen sich Zahnärzte die Einwilligung des Patienten, mit Amalgam versorgt zu werden, aus juristischen Gründen unterschreiben. In Kalifornien muss in jeder Zahnarztpraxis, die Amalgam verwendet, ein gut sichtbares Schild mit dem folgenden Text angebracht sein: „Warnung: Diese Praxis verwendet Amalgamfüllungen. Amalgam enthält Quecksilber. Es ist dem Staat Kalifornien bekannt, dass Quecksilber Geburtsdefekte und andere Fortpflanzungsschäden hervorrufen kann. Bitte konsultieren Sie ihren Zahnarzt, falls Sie weitere Fragen haben."