Labormedizin

Quecksilberbestimmungen durch Urin- oder Bluttests sind geeignet, die Quecksilberbelastung des Körpers zu bestimmen. Allerdings ist die Quecksilber-Konzentration im Blut und im Urin meist nur beim Legen oder Entfernen einer Amalgamfüllung deutlich erhöht. Nach mehreren Wochen werden oft wieder normale Werte erreicht. Eine Aussage, ob und wie viel Quecksilber in Organen verblieben ist, kann aus diesen Tests kaum getroffen werden.

Urin

Im Urin zeigt sich ein mehrfach erhöhter Wert bei Amalgamträgern. Es wird Urin vor und nach einer Quecksilbermobilisation durch DMPS (Di-Mercapto-Propan-I-Sulfonsäure) über 24 Stunden gesammelt und miteinander verglichen. Deutlich überhöhte Werte in der Urinprobe nach der DMPS-Mobilisation geben Aufschluss über hohe Quecksilberdepots im Körper.

Blut

Im Blut sind die Quecksilberwerte ebenfalls erhöht. Auch hier kann durch eine Laboranalyse der Quecksilbergehalt im Blut bestimmt werden.


Speicherung von Amalgam im Körper

Atemluft

Das Quecksilber ist ein geruchloses, unsichtbares, hochtoxisches Schwermetall, welches bei Zimmertemperatur bereits in gasförmigem Zustand vorliegt. Durch Abrieb und Korrosion erhöht sich deshalb der Quecksilbergehalt in der Atemluft bei Amalgamträgern im Durchschnitt auf das vielfache gegenüber Nichtamalgamträgern.

Speichel

Der Quecksilbergehalt im Speichel kann einfach durch den so genannten Quecksilber-Kaugummi-Test bestimmt werden, bei dem der Amalgamträger über fünf Minuten Speichel sammelt und in einem Teströhrchen auffängt. Anschließend kaut er über fünf Minuten Kaugummi und aktiviert damit die Freisetzung von Quecksilber, welches im Speichel gelöst wird. Nun wird wiederum für fünf Minuten Speichel gesammelt, beide Analysen in ein entsprechendes Labor eingesandt und analysiert. Dieser Quecksilber-Kaugummi-Test gibt sehr einfach und schnell Aufschluss darüber, wie viel Quecksilber beim Kauen freigesetzt wird.

Organe

Weiterhin findet man in den verschiedensten Organen von Amalgamträgern ebenfalls eine überdimensionale Erhöhung der Quecksilberwerte, zum Beispiel in der Niere, Leber, Hirnanhangdrüse (Hypophyse), Gehirn, Schilddrüse, Nebenniere, Fettgewebe, Mandeln (Tonsillen), Lymphdrüsen, Magen, Wurmfortsatz des Blinddarms (Appendix), Gallenblase oder Herz. Dies ist im Gehirn gravierend, da dort die Halbwertzeit rund 18 Jahre beträgt. Dies bedeutet, dass nach 36 Jahren immer noch ein Viertel der ursprünglichen Quecksilbermenge vorhanden ist.