Zahnfleischbluten gilt gemeinhin als ungefährlich, allenfalls bilden sich Zahnfleischtaschen und lockern sich die Zähne. Studien der letzten Jahre beweisen aber, dass Parodontitis ein unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung einer fortschreitenden Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) ist. Andere Risikofaktoren für Arteriosklerose sind hinlänglich bekannt:
Während diese Risikofaktoren nur mit erheblicher Lebensumstellung oder mit Lebenslage Tabletteneinnahme zu beeinflussen sind, ist die Behandlung der Parodontitis geradezu banal und wenig aufwendig. Die regelmäßige Behandlung der Parodontitis kann sogar weitgehend an Fachleute (regelmäßige Prophylaxe und Parodontalbehandlung) "delegiert" werden. Dies ist bei "gesünder und weniger Essen", "mit dem Rauchen aufhören" und "mehr Sport" - wie die Ratschläge der Ärzte gemeinhin lauten - nicht möglich.
Amerikanische Mediziner haben jetzt erstmals einen direkten Zusammenhang zwischen dem Verlauf von Parodontitis und Arteriosklerose nachgewiesen. Bei erfolgreicher Behandlung der Zahnerkrankung verlangsamte sich in drei Jahren auch die Arterienverkalkung, schreiben die Forscher im „Journal of the American Heart Association”. Es sei daher wichtig, Zahnbettinfektionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. So lasse sich verhindern, dass sich Entzündungen im ganzen Körper ausbreiten und die Blutgefäße schädigen. ...
Orale Bakterien und deren Stoffwechselprodukte sowie lokal im Parodont freigesetzte Entzündungsmediatoren gelangen in den Kreislauf gelangen und schädigen die Arterien - ähnlich wie Bluthochdruck, Rauchen und erhöhte Blutfettwerte. Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Arteriosklerose und damit für Folgeerkrankungen: