Stärkung Ihrer Selbstheilungskräfte: gesunde Seiten müssen aktiviert werden, ihre Intelligenz, ihre Motivation, sich zu ändern; ggf. lädt man zu Beginn der Therapie ihre Freunde zu Gruppensitzungen ein.
Direktes Herangehen an das Problem: Ihre Zahnbehandlungsängste sollen (zunächst) im Mittelpunkt stehen. Das ist nicht selbstverständlich. Ein klassischer Psychoanalytiker hätte sich mit Ihren Ängsten nicht konkret befasst und sich gleich daran gemacht, Ihre Kindheit zu entschlüsseln, um eine Entwicklungsstörung aufzudecken.
Aktive Hilfe zur Problembewältigung: Mit Ihrem Einverständnis wird bald eine echte kleine Zahnbehandlung nach gründlicher Vorbesprechung durchgeführt. Dabei werden Ihnen allen verfügbaren Hilfsmittel die Angstbewältigung erleichtern. Bei Angstpatienten gilt es allgemein als beste Lösung, sie direkt mit auslösenden Situationen (zum Beispiel enge Räume oder große Plätze) zu konfrontieren und so allmählich zu desensibilisieren.
Aufdeckung der Problemursache: Ein klassischer Verhaltenstherapeut würde sich mit der "Angstbewältigung" begnügen. Aber zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass ein optimaler Behandlungserfolg sowohl eine "Bewältigung" als auch eine "Klärung" voraussetzt. Dabei können Methoden angewandt werden, wie sie aus der Gesprächstherapie und der Psychoanalyse bekannt sind. Die Klärung soll freilich immer ganz aus der Sicht der Patienten erfolgen. Sie sollen die Zusammenhänge verstehen ohne dass der Therapeut Ihnen seine Interpretation aufzudrängt.
Mit der Doppelstrategie Bewältigung und Klärung verbindet sich die Stärken der "zudeckenden" und der "aufdeckenden" Therapieschulen: Die Verhaltenstherapie kuriert zwar Symptome, kümmert sich aber selten um Ursachen. Gesprächstherapie und Psychoanalyse bieten vor lauter Wühlen im Seelenmorast dem Patienten wenig tatkräftige Hilfe.
Je erfahrener Therapeuten sind, desto stärker lösen sie sich von ihren angestammten Schulen. Sie brauchen oft jahrzehntelange Berufserfahrung, um sich von Dogmen zu trennen.